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Tiger King – Großkatzen und ihre Raubtiere

Tiger King oder wie die Serie etwas umständlich auf Deutsch heißt Großkatzen und ihre Raubtiere ist die Netflix-Doku Sensation dieses Corona-Frühling. Ein Plot der absurder nicht auszudenken ist, und eine Ansammlung an menschlichen Kuriositäten sonders Gleichen.

Der Tiger King ist in dabei Tiger Joe, der einen Privatzoo mit Großkatzen und ihm hörigen Meth-Junkies als Angestellten führt, zwischendurch auch mal versucht Präsident der USA zu werden und letztendlich wegen eines Auftragsmords an seiner großen Widersacherin zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird. Nur ist seiner Widersacherin ebenso unglaubwürdig. Sie führt ebenfalls einen Privatzoo mit Großkatzen, allerdings unter dem Credo der Rettung der Katzen. Und alle in der Dokumentation Beteiligten scheinen zu glauben, dass sie ihren Ex-Mann ihren Tigern verfüttert hat.

Zwischen all den Ex-Drogen-Baronen und Großkatzenhändlern, Sektierern, ist es schwierig einen Fixpunkt auszumachen. Man taumelt durch diese Doku und kommt aus dem Staunen nicht heraus.

7 Folgen á ca. 40 Minuten auf Netflix

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Tiger King (2020)
Tiger King poster Rating: 8.1/10 (4,103 votes)
Director: N/A
Writer: N/A
Stars: Carole Baskin, Joe Exotic, Bhagavan Antle, Howard Baskin
Runtime: 317 min
Rated: TV-MA
Genre: Documentary, Crime
Released: 20 Mar 2020
Plot: A rivalry between big cat eccentrics takes a dark turn when Joe Exotic, a controversial animal park boss, is caught in a murder-for-hire plot.

Warm Bodies

warm-bodiesIch denke, wenn man einen Zombie-Liebesfilm macht, in dem sich ein Zombie in ein hübsches junges Mädchen verliebt, dann muss man eine ganze Menge Abstriche machen, was die Konsistenz der Handlung angeht. Und so ist es auch bei Warm Bodies.

Ich muss sagen, die Ich-Perspektive des Zombies, der sich verliebt – das ist auf jeden Fall ganz witzig und auch sehr gut umgesetzt. Ansonsten ist die Handlung natürlich 08/15-Ware, aber recht unterhaltsames Popkorn-Kino mit eher mittlerem Gruselfaktor. Nicholas Hoult spielt den namenlosen Zombie mit dem echten Gefühlsleben und Teresa Palmer das Mädchen. Insgesamt fand ich den Film recht okay, aber ich habe auch nicht so viel erwartet.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

Warm Bodies (2013)
Warm Bodies poster Rating: 6.9/10 (163046 votes)
Director: Jonathan Levine
Writer: Jonathan Levine (screenplay), Isaac Marion (novel)
Stars: Nicholas Hoult, Teresa Palmer, Analeigh Tipton, Rob Corddry
Runtime: 98 min
Rated: PG-13
Genre: Comedy, Horror, Romance
Released: 1 Feb 2013
Plot: After a highly unusual zombie saves a still-living girl from an attack, the two form a relationship that sets in motion events that might transform the entire lifeless world.

Prakti.com

prakti-comMh, Owen Wilson und Vince Vaughn, der auch für Produktion und Screenplay verantwortlich ist, in einem zweistündigen Film über Google. Also 2 volle Stunden Employer Branding für eine der medial präsentesten Firmen überhaupt. Das hat natürlich ein ganz gewaltiges Geschmäckle. Ist es wirklich notwendig sowas in einen Kinofilm zu fassen. Wäre der richtige Vertriebweg nicht eine Veröffentlichung auf Youtube gewesen.

Nagut, funktioniert der Film als Komödie. ZWei ältere Offliner verlieren ihren Vertreterjob und versuchen sich nun als Praktikanten bei Google und finden sich unter Hunderten von Zwanzigjährigen und hochtalentierten Codern. Doch nur eines der Praktikantenteams bekommt am Ende der Praktikumszeit einen Job bei Google angeboten. Das ist natürlich die normalen 08/15-Hollywood-Story, von daher kann man nicht viel erwarten. Und viel mehr wird auch nicht geboten. Der Film ist ganz nett, und durch das ausschließliche Product Placement von Google-Produkten, bleibt einem wenigstens jegliches andere Product Placement erspart.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

The Internship (2013)
The Internship poster Rating: 6.3/10 (184,154 votes)
Director: Shawn Levy
Writer: Vince Vaughn (screenplay), Jared Stern (screenplay), Vince Vaughn (story)
Stars: Vince Vaughn, Owen Wilson, Rose Byrne, Aasif Mandvi
Runtime: 119 min
Rated: PG-13
Genre: Comedy
Released: 07 Jun 2013
Plot: Two salesmen whose careers have been torpedoed by the digital age find their way into a coveted internship at Google, where they must compete with a group of young, tech-savvy geniuses for a shot at employment.

Game Change – Der Sarah-Palin-Effekt

game-changeEin Film über Sarah Palin, kann das funktionieren? Ein bisschen skeptisch war ich schon, aber der US-Bezahlsender HBO macht ein paar der besten Serien in Alleinregie und da war ich doch gespannt, was dieser HBO-Film so kann. Zumal Sarah Palin in den USA sicherlich eine enorm kontroverse Person ist – anders als in Europa auch mit vielen Befürwortern.

Das tolle an Game Change ist, dass der Film nicht darauf aus ist, Sarah Palin schlecht zumachen, sondern die Geschichte des Wahlkampfs des Vietnam-Veteranen und eigentlich recht liberalen Republikaners John McCain, der überraschend eine junge Gouverneurin aus Alaska zu seine Kandidatin als Vize-Präsidentin macht, ohne genau zu wissen worauf er sich einlässt. Und ohne zu ahnen, dass Sarah Palin viel weniger eine Politikerin als eine Fanatikerin ist.

Julianne Moore spielt Sarah Palin so fantastisch. Man glaubt ihr die Härte und die Verletzlichkeit, den Sturrkopf und den Familienmensch. Ein absolut toller Film!

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Game Change (2012)
Game Change poster Rating: 7.4/10 (20,315 votes)
Director: Jay Roach
Writer: Danny Strong, Mark Halperin (book), John Heilemann (book)
Stars: Julianne Moore, Woody Harrelson, Ed Harris, Peter MacNicol
Runtime: 118 min
Rated: TV-MA
Genre: Biography, Drama, History
Released: 10 Mar 2012
Plot: Governor Sarah Palin of Alaska becomes Senator John McCain's running mate in the 2008 Presidential election.

Pitch Black – Planet der Finsternis

pitch-blackAls ich Pitch Black das erste mal gesehen habe, konnte ich den Film überhaupt nicht einordnen. Er war eigentlich zu einfach, um ein guter Science Fiction Film zu sein, aber dennoch zieht er einen absolut in seinen Bann. Mit seinen an losen Enden hängenden Ideen und seinen Figuren.

Das Transporter Raumschiff Hunter-Gratzner stürzt auf einem wüsten Planeten ab, es gibt nur ein knappes Dutzend Überlebende. Die meisten sind muslimische Pilger, unter ihnen ist aber auch der Gefangene Riddick. Pech für die Gruppe, dass über den Planeten gerade die Nacht einbricht, was sie nur alle 22 Jahre tut. In der Nacht kommen zahlreiche Alien-Monster an die Oberfläche und versuchen alles zu verspeisen, deren sie habhaft werden.

Und so entschließt sich die Gruppe alles auf die Karte Riddick zu setzen, dem mystischen und äußerst einsilbigen Einzelgänger, von dem keiner seine Verbrechen kennt. Doch der Charakter trägt den Film so ungemein gut, dass 4 Jahre später ein weiterer Film in die Kinos kam (Riddick – Chroniken eines Kriegers), und dieses Jahr ist es soweit, dass es auch einen dritten Teil geben wird (Riddick: Dead Man Stalking). Ich bin schon sehr gespannt.

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Pitch Black (2000)
Pitch Black poster Rating: 7.1/10 (219,206 votes)
Director: David Twohy
Writer: Jim Wheat (story), Ken Wheat (story), Jim Wheat (screenplay), Ken Wheat (screenplay), David Twohy (screenplay)
Stars: Vin Diesel, Radha Mitchell, Cole Hauser, Keith David
Runtime: 109 min
Rated: R
Genre: Horror, Sci-Fi
Released: 18 Feb 2000
Plot: A commercial transport ship and its crew are marooned on a planet full of bloodthirsty creatures that only come out to feast at night. But then, they learn that a month-long eclipse is about to occur.

Rushmore

rushmoreHui, da hat mich mal wieder ein Film umgehauen, den ich nur zufällig nachts auf einem öffentlich-rechtlichen Spartenkanal gesehen habe. Rushmore, mal wieder Coming-of-Age, eine verschrobene Geschichte von dem 15-jährigen Überflieger Max Fisher, der ein Projekt nach dem nächsten an seiner Schule aus der Taufe hebt.

So viele, dass er kaum mit seinen schulischen Leistungen hinterherkommt. Überhaupt ist er nur an der Privat-Schule Rushmore, weil ihn der Direktor entdeckt hat, und er seine unendliche Kreativität schätzt. Allerdings geht sein Projekt, eine junge Lehrerin zu erobern, kräftig in die Hose. Ob es wirklich Liebe ist, kann man nicht sagen, aber Jason Schwartzman und Bill Murray arbeiten sich so grandios an der mystischen jungen Witwe gespielt von Olivia Williams ab. Das man seinen Blick nicht abwenden kann.

Dramaturgisch gleicht das Ganze eher einem Feuerwerk. Am Ende zünden alle Raketen, alle verschwurbelten Fallstricke, die Regisseur Wes Anderson zuvor ausgelegt hat. Überhaupt steht bei Wes Anderson ja das Bild im Vordergrund und er hat seine eigene Cinematografie entwickelt, die man aus The Royal Tenenbaums kennt (und aus Moonrise Kingdom kennen sollte). Ich werde mir glaube auch noch alle anderen Filme anschauen, die Wes Anderson so dirigiert hat.

Meine Wertung: ★★★★★★★★★★ 

Babys

babys-dvd1Babys ist ein wundervoller Dokumentarfilm, der ohne Kommentar auskommt und vier Babys in vier unterschiedlichen Kulturen in ihrem ersten Lebensjahr begleitet. Mit dabei ist ein Dorf in der Mongolei, ein Mädchen aus Namibia und zwei Kinder aus den hochtechnisierten Ländern Japan und USA.

Warum Frankreich oder Deutschland nicht dabei ist, weiß ich nicht, denn immerhin wurde der Film hierzulande produziert. Aber es ist toll anzusehen, wie die Kinder so unterschiedlich aufwachsen und sich doch in ihrer Neugier und in ihrem Verhalten so ähnlich entwickeln.

Die DVD beinhaltet außerdem ein tolles Booklet, in dem Interviews mit dem Regisseur und den Eltern der Kinder zu finden sind, die sich auch über ihre Eindrücke der anderen Kulturen auslassen. Superspannend!

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Babies (2010)
Babies poster Rating: 7.1/10 (6,770 votes)
Director: Thomas Balmès
Writer: Alain Chabat (original idea), Thomas Balmès (adaptation)
Stars: Bayar, Hattie, Mari, Ponijao
Runtime: 79 min
Rated: PG
Genre: Documentary
Released: 07 May 2010
Plot: A look at one year in the life of four babies from around the world, from Mongolia to Namibia to San Francisco to Tokyo.

Fluch der Karibik – Fremde Gezeiten

Der vierte Teil der hauptsächlich vom leicht tuntigen Captain Jack Sparrow (Johnny Depp mal wieder mit viel Lidschatten) getragenen Filmreihe nimmt den Popcorn-Kino-Gänger mit auf eine Reise zum Jungbrunnen. Komisch, dass ich ihn nicht schon im Kino gesehen habe.

Als weiblicher Konterpart ist die schöne Penelope Cruz an Bord. Witzigerweise spielt sie im Rennen von zwei britischen und einem spanischen Expeditionskorps, die um das Erreichen des ewige Jugend verheißenden Tempel wetteifern, eine Britin und keine Spanierin. Nun gut.

Der Film bringt mal wieder ein reichlich belangloses Sujet auf Zelloloid, aber das mal gar nicht so schlecht. Im Grunde sind die Piraten der Karibik-Filme doch die modernen Indiana Jones Filme – Abenteuerfilme alten Schlages eben. Mit mehr oder weniger klaren Gut-Böse-Fronten und Screwball-Elementen, wohin man schaut. Ein Feuerwerk an Ideen ohne größeren Verve und eben perfekt umgesetzt, als das was es sein soll: anspruchsloses Kino zum Abschalten. Hört sich negativ an, ist aber gar nicht so gemeint. Ich vergebe mal 8 von 10 Sternen.

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen ist dann doch eher nochmal für eine Kategorie jüngere Zuschauer gedacht als ich es angenommen hatte. Ich vermute die Zielgruppe hat eher Vorschulalter. Mh, und da muss man schon sagen, das ist dann ja etwas grenzwertig, den Film als Erwachsener zu bewerten.

Er ist natürlich unendlich voraussehbar und wenig überraschend und dadurch auch wenig lustig. Aber er ist gut gemeint und größtenteils auch recht gut umgesetzt. Ich fand ihn ehrlich gesagt nicht annähernd so lustig wie zum Beispiel ein Shrek oder Monster Inc., aber die Zielgruppe ist dort wohl auch nochmal ein Stück älter.

Ich gebe der Geschichte rund um den jungen Erfinder, der einen Maschine in den Himmel jagt, die Essen aus Wolken produzieren kann jedenfalls nur 6 Sterne.

Meine Wertung: ★★★★★★☆☆☆☆ 

Blind Side – Die große Chance

Die Blind Side ist die Stelle, die ein Quarterback beim Football nicht einsehen kann. Von dort wird er dann von der gegnerischen Defense attackiert. Fat Mike ist ein schwarzer Junge, der in Tennessee mit viel Glück auf eine Privatschule gehen darf, obwohl er keine wirkliche Familie mehr hat.

Als die weiße und sehr reiche Leigh Anne Tuohy (Sandra Bullock) dies erfährt, nimmt sie ihn in ihre Familie auf. Anfangs redet Mike nicht viel, und seine schulischen Leistungen sind unterirdisch, doch weil er dank seiner Statur ein so großartiger Verteidiger ist, der die Blind Side abdecken kann wie kein anderer, steht ihm eine große Karriere im Profi-Football bevor – doch das ist ihm selbst wohl am wenigsten bewusst.

Die Blind Side ist natürlich darüber hinaus auch die Seite der amerikanischen Gesellschaft, vor der die weiße Oberschicht so gerne ihre Augen schließt. Leigh Anne versucht den Ort kennenzulernen, an dem Mike großgeworden ist. Das ist natürlich prima Gutmenschenkino irgendwie von der übelsten Sorte. Selbst der Junkie-Haushalt, in dem Mike echte Mutter lebt wirkt irgendwie reinlich und Leigh Anne,kann sich auch quasi ohne Probleme zu bekommen im übelsten örtlichen Ghetto bewegen. Klar, wer die Nase so gepudert hat, braucht nur Selbstbewusstsein und alle Kleinkriminellen kuschen.

Aber der Film ist gut gemacht, ich will ihm auch eine gute Absicht zu gute halten. Ob es jetzt so erstrebenswert ist Footballstar zu werden, und ob es nicht doch sinnvoller wäre die gesellschaftlichen Probleme als Ganzes beheben zu wollen, anstatt einem Einzelnen zu helfen, lasse ich auch mal Beiseite. Wenn man diese Befindlichkeiten also weglässt, ist der Film handwerklich perfekt gemacht und ganz ansehnlich. Ich vergebe mal gerade noch so 7 Sternchen.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆