Archiv für den Monat: November 2010

Nichts ist besser als gar nichts

Kaum ist Jans Freundin weg, mit dem Flieger im Urlaub, stellt er fest, dass sie versehentlich seine Brieftasche mit dem Geld und der Scheckkarte mitgenommen hat. Um an Bares zu kommen, bietet er Reisenden an, sie gegen kleines Entgelt mit seiner Gruppenkarte in die Stadt zu transportieren. Gleich einer der ersten „Kunden“ ist ein waschechter Unternehmensberater, der ihm empfiehlt, aus der Not eine Tugend zu machen und ein Unternehmen als professioneller “freier Reisebegleiter” zu gründen.

Und los geht’s! Jan Peters’ hintergründig ironisch erzählter „Dokumentarfilm“ führt uns in die obskure Welt der Nebenjobs und der abenteuerlichen Geschäftsmodelle. Und das mitten in der Finanzmetropole Frankfurt. Wir begegnen Sorgenvollen und Beladenen, Gleichmütigen, Hoffnungsfrohen und solchen, die voller Mut, Solidarität und Kreativität einen Ausweg aus ihrem Schlamassel suchen. Dabei ist das ganze zwar authentisch abgefilmt, aber eher eine Mockumentary, denn ein Dokumentarfilm. Das ganze ist selbstverständlich fiktional – immerhin macht sich der Regisseur selbst zu Versuchsobjekt.

Eine ausführliche Rezension findet sich auch auf zeit.de.

Andere Meinungen:
e-stuttgart.org
kino-zeit.de
die-anstifter.de
pixlpop.de

Sucker Punch

Reality is a prison! heißt es im Trailer von Sucker Punch. Klar, was soll ein Film schon behaupten, in dem Drachen, Zeppeline und ein Mädchen namens Baby Doll mit einem Arsenal von Maschinengewehren wohl die Hauptrolle spielen:

Regisseur ist kein geringerer als Zack Snyder (300, Watchmen) und die Story klingt ein wenig nach Pen&Paper-Rollenspielen bzw. auch nach Dungeons & Dragons-Filmen (oder auch Matrix 2). Sowas nennt man dann wohl Action-Fantasy mit Steampunk-Einflüssen (Zeppeline!). Wenn man die Story nachliest , folgt der Film wohl einem jungen Mädchen in den 1950ern, die in einem Heim gebärunfähig gemacht werden soll, wob sie jedoch mit ihren Zellengenossinnen vorher ausbrechen kann. Snyder selbst hat wohl gesagt, der Film wäre wie Alice im Wunderland – nur mit Maschinengewehren. Alles klar?

Der Trailer ist jedenfalls gigantisch. Also gerne in Fullscreen gucken:

Andere Meinungen:
nerd-wiki.de
filmabend.info
bheimseinblog.de
kinofilme.com

The Event

Was so ein bisschen klingt, wie die neue Talent-Show von Dieter Bohlen ist eine neue US-Serie, die mit Lost und Heroes und co. verglichen wird und in Deutschland noch keinen Käufer gefunden hat. Dennoch ist sie ganz gut. 😉

Das Plot-Framework geht in etwa so. 1944 sind in Alaska Aliens abgestürzt (die exakt wie Menschen aussehen, nicht altern und wohl einige übernatürliche Kräfte haben. Die US-Regierung hat das natürlich alles unter den Teppich gekehrt und 94 Aliens in Gewahrsam genommen. Allerdings – was die Regierung nicht wusste – sind wohl einige Aliens in freier Wildbahn unterwegs. Die Motivation und die Ziele der Aliens mit ihrer weiblichen Anführerin (gespielt von Laura Innes) bleiben zunächst im trüben. Sie wollen ein „normales“ Leben unter den Menschen führen.

Der neu gewählte amerikanische Präsident (Blair Underwood) will diesen Schritt wagen, allerdings nur bis kurz bevor der Ankündigung ein Attentat auf ihn verübt werden soll, das nur mit mysteriös magischen Kräften verhindert wird.

Eigentlich spannend wird der Plot aber durch Sean Walker (Jason Ritter) der seine Freundin sucht, die irgendwie im Zusammenhang mit diesen Vorkommnissen entführt wurde. Mysterious!

8 Blickwinkel

8 Blickwinkel hält genau das nicht, was der Titel eigentlich verspricht: 8 subjektive Stories eines Ereignisses – Pustekuchen. Eigentlich ist es nur die Kamera die jeweils andere Personen zur gleichen Zeit an leicht anderen Orten begleitet. Das ist wenig. Dabei ist die Grundidee noch erkennbar.

Medienkritik am klassischen sich selbst zensierenden und beschränkenden Fernsehjournalismus, ein Hoch auf die Subjektivität. Wie man das dann mit minutenlangen Verfolgungsjagden, die ich vielleicht mit 15 noch toll gefunden hätte so derart kaputt machen kann, fraglich.

Angucken kann man sich ihn trotzdem wie ich finde. Auch wenn 90 Minuten nicht annähernd reichen um 8 Blickwinkel angemessen tiefgründig zu erzählen.

Meine Wertung: ★★★★★★☆☆☆☆ 

Elephants Dream

Nach Big Buck Bunny gibt es nun auch einen zweiten Kurzfilm der Blender Foundation aus den Niederlanden. Die Geschichte von zwei Personen die eine mysteriös-surreale Maschine erforschen. Elephants Dream – creepy!

Eigentlich ist das ganze auch in 3D gemacht. Und unter offener Lizenz und mit offenen Ende. 😉

Elephants Dream is a story about communication and fiction, made purposefully open-ended as the world’s first 3D „Open movie“. The film itself is released under the Creative Commons license, along with the entirety of the production files used to make it (roughly 7 Gigabytes of data). The software used to make the movie is the free/open source animation suite blender along with other open source software, thus allowing the movie to be remade, remixed and re-purposed with only a computer and the data on the DVD or download.

Wir sind die Nacht

Wir sind die Nacht ist ein deutsches Vampir-Liebesdrama von Regisseur Dennis Gansel („Die Welle“), das diese Woche gestartet ist und eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Wolfgang Hohlbein ist. Ein deutscher Vampirfilm? Noch dazu mit guten Kritiken?

Traurigerweise jedoch startete Wir sind die Nacht nur mit 40.000 Zuschauern in 249 Kinos und verpasste damit den Einstieg in die Top Ten der Kinocharts. Das ist natürlich schade. Ich will ihn mir auf jeden Fall noch anschauen.

Max Riemelt ist auch wieder dabei. Der hat ja zuletzt in 13 Semester als Darmstädter Student geglänzt. Und bei der 3sat-Mini-Serie Im Angesicht des Verbrechens als deutsch-russischer Jung-Polizist ist er auch dabei.