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Donnie Darko – Fürchte die Dunkelheit

Und nun mal zu einem meiner absoluten Lieblingsfilme ever. Kevin Smith, der Regisseur dieses Meisterwerks hat nichts annähernd so gutes mehr hinbekommen und der Film ist ein Paradebeispiel für ein Werk das besser ist als sein Meister.

Jake Gyllenhall spielt einen Außenseiter, der nachdem ein Flugzeugteil in sein Haus stürzt von merkwürdigen Ereignissen heimgesucht wird. Der Film dreht in eine sonderbare Melange aus Thriller und Mysterium und gipfelt in noch Größerem. Ohne in Hektik zu verfallen wird eine Geschichte ausgebreitet, die so unglaubwürdig wie faszinierend ist. Gruselig.

Meine Wertung: ★★★★★★★★★★ 

Martha Marcy May Marlene

Im Februar 2012 kommt in Deutschland ein Film in die Kinos der ähnlich verstörend wirkt, wie das was Lars von Trier so im Kopf hat, wenn er mal wieder einen Film nach Cannes trägt. Ein Film so dunkel, dass er es mit We Need to Talk About Kevin aufnehmen kann. Auf dem Sundance Film Festival hat er auch glatt einen Directing Award abgeräumt.

Psychedelische Erfahrungen und diese Männer, die Frauen manipulieren – das ist wirklich harter Tobak. Auch hier gilt, wie bei We need to talk about Kevin: Mal schauen, ob ich mir den Film tatsächlich anschauen werde.
Der Trailer deutet jedenfalls eine gewisse Klasse an.

Hangover

Hangover im Free TV, da hab ich dann doch mal den Festplattenrekorder angeworfen und mir das Ganze ein paar Tage später angeschaut. BEi einer Umfrage in Facebook wurde der Film von – ich glaube Videoload-Fans – zur besten Komödie ever (sic!) gewählt. Die Messlatte lag also hoch… *hust*

… und Hangover hat sie nicht gerissen, sondern ist unter ihr durchgekrochen. An dem Film, der ab und zu ganz witzige Stellen hat, fehlt einfach der Verve, die Geschwindigkeit und die Klasse, um mich zu kitzeln. Das war gottseidank wenig Slapstick, aber die Situationskomik konnte mich nie mitreißen. Soso, Jungesellenabschied, Las Vegas, Alkohol, Spontanhochzeit, Filmriss und ein Tiger … geht nochmehr Klischee?

Sorry, die 90 Minuten hätte ich auch anders verbringen können.

Meine Wertung: ★★★★☆☆☆☆☆☆ 

Source Code

Ich liebe ja Jake Gyllenhall seit Donnie Darko, und deshalb hab ich mir den Film Source Code mit eher geringen Erwartungen an die Story angeschaut. Der Einstieg in den Plot ist auch etwas hakelig. Der US-Army Pilot Colter Stevens (Jake Gyllenhall) wacht in einem Zug auf und ist offensichtlich nicht er selbst. Er versucht zu verstehen, was vor sich geht und 8 Minuten später fliegt der Zug in einem Terroranschlag in die Luft.

Nun erwacht er in einer Kammer, eine Offizierin erklärt ihm, er sei auf einer Spezialmission. Er könne jeweils 8 Minuten in ein Gedankenabbild eintauchen, das von Opfern des Anschlags aus ihrem Kurzzeitgedächtnis gewonnen wurde. Und schwupps wird er wieder dorthin geschickt … er soll den Täter ausfindig machen, denn der droht mit einem zweiten Anschlag.

Was ein wenig absurd klingt, hat eine ganze Menge erzähltechnischen Charme. Und die Auflösung der eigentlichen und eigentümlichen Umstände, ist am Ende für den Zuschauer zwar nicht überraschend, aber konsequent und auch neu. Mir hat’s sehr gefallen – haarscharf an den 9/10 Punkten vorbei geschrammt.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Spanglish

Ok, ist schon ein paar Wochen her, dass ich den Film gesehen habe. Udn ich muss sagen Adam Sandler ist ganz klar einer der limitiertesten Schauspieler in Hollywood – obwohl er einige nette Filme gemacht hat (Punch Drunk Love,50 first Dates). Gerade ersterer ist großartig und die erste ernstzunehmende Rolle die er spielte.

Und doch erwartet man immer eine Komödie, wenn man ihn sieht. Dabei ist Spanglish trotz eines witzigen Trailers eher ein Familiendrama. Die spanisch-sprachige junge alleineriehende Mutter Flor (Paz Vega – Sprich mir ihr, Lucia und der Sex) fängt als Haushaltshilfe bei einer höchst US-amerikanischen Familie an, die sie gerne aufnimmt, aber deren Beziehungskonflikte, die kulturell so weit weg zu sein scheinen, sie auch in ihren BAnn zieht. Langsam beginnt sie die englische Sprache zu lernen. Aber wie schafft sie es ihre kulturelle Identität zu behalten, wo sie doch gerade für Ehemann (Adam Sandler) und seine etwas vollschlanke Tochter sehr viele Sympathien empfindet.

Der Film will zu viel und einige Familiencharaktere fallen entweder hinten runter und werden zu flach konstruiert, aber interessant und manchmal lustig war er schon.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

We Need to Talk About Kevin

Tilda Swindon ist eine großartige Schuaspielerin, die allerdings so speziell ist, dass sie sich für wenige Filme und Rollen besetzen lässt. So ähnlich wie Steve Buscemi. Solche Schuspieler machen Filme immer zu etwas besonderes und neigen sehr stark dazu den Fokus auf sich zu lenken.

We need to talk about Kevin könnte der Arthouse Film des Herbstes werden. Regisseurin Lynne Ramsay hat einen verstörenden Film gedreht, über die Mutter eines Sohnes, der einen Amoklauf begeht. Wie kann man als Mutter damit leben? Überall lauert Schuld? Was hätte man tun können? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit des Weiterlebens oder an so einem Ereignis zu zerbrechen.

Der Film lief dieses Jahr in Cannes und erntete tolle Kritiken. Wie intensiv der Film ist zeigt dieser Filmtrailer (ACHTUNG: Werdende Eltern bitte nicht anschauen!):

30 Minuten oder weniger

Zombieland-Regisseur Ruben Fleischer mit seinem zweiten Kinofilm. Und schon bei seinem ersten Film war Jesse Eisenberg mit von der Partie, aber nun ist er ja zu einem Star gereift. Nicht zuletzt durch seine überzeugte Darstellung von Marc Zuckerberg in The Social Network.

Jesse Eisenberg spielt einen Pizza-Boten, der gekidnapped und gezwungen wird für ein paar Kleinkriminelle eine Bank auszurauben. Das Ganze ist natürlich eine Gangster-Komödie und nach Zombieland sind meine Erwartungen recht hoch gesteckt.

Der Film ist in den USA gerade recht gut angelaufen, kommt aber in Deutschland erst am 10. November in die Kinos. Da muss ich wohl noch warten. 🙁

Gran Torino

Clint Eastwood ist ein Fuchs. Als Schuspieler viel zu oft ein harter Kerl, macht er als Regisseur am Ende seiner Karriere einige der einfühlsamsten Filme Hollywoods der letzten Jahre.

Da gehört auch Gran Torino dazu. Ein Fremdenfeindlichkeitsdrama mit all den differenzierten Grautönen, die man sich wünscht. L.A. Crash war das letzte Meisterwerk, dem ähnliches gelang. Ein alternder MAnn ohne Familie umgeben von zugezogenen Asiaten, voller Hass und Selbstsicherheit, lernt die Welt noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen. Denn Probleme, und speziell die mit Bandenkriminalität und Gewalt, die haben auch die Bedroher selbst.

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Watchmen – Die Wächter

Sed quis custodiet ipsos custodes?*

Watchmen galt als unverfilmbar – weniger Comic und mehr Graphic Novel. Und dennoch ist Zack Snyder (300, Sin City) etwas ganz großes gelungen. Wenn man ihm bei 300 noch vorwerfen konnte sich ein Stoff gesucht zu haben, der nicht gerade vor Abwechlungsreichtum erstrahlt, dann ist hier das Gegenteil der Fall. Die Geschichte der Watchmen, eine Gruppe von quasi Paramilitärs und Polizisten, die dank viel Technik und Kostümen seit den 1930er Jahren als Superhelden aufgebaut werden und nun schon in der zweiten, spielt in einer alternativen Realität. Nur ganz wenige von ihnen (wie Dr. Manhatten) haben tatsächlich Superkräfte.

Das macht diese Superhelden-Story so besonders – zudem: mittlerweile sind die Watchmen von Richard Nixon abgesägt worden, nachdem sie noch den Vietnam-Krieg für die USA entschieden haben. Aber nun 1985 steht nicht nur die Welt vor einem Atomkrieg, sondern auch die Watchmen, großtenteils in Rente, sehen einer Gefahr entgegen, die mit der Ermordung des „Comedian“ beginnt.

Die Story ist so abgefahren, da kommt gerade mal Frank Herberts Wüstenplanet-Saga noch mit. Unfassbar komplex und detailverliebt. Eigentlich muss man Wikipedia offen, während man dem Film guckt. Auf jeden Fall wahrscheinlich eine der besten Comicverfilmung überhaupt. Und die Romanvorlage stammt übrigens von Alan Moore (V wie Vendetta, Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen).

Meine Wertung: ★★★★★★★★★★ 

*„Aber wer wird über die Wächter selbst wachen?“

Gegen jede Regel

Als Anfang der 70er Jahr in den Südstaaten der USA die Rassentrennung per Bundesgesetz aufgehoben wird, werden auch in zahlreiche bislang weiße Schulen, Schwarze US-Amerikaner geschickt. Auch gemischte College Football-Teams waren zu der Zeit im Süden nicht gern gesehen.

Und so erzählt der Film die wahre Geschichte von den Titans einer aus weißen und schwarzen Schülern zusammengestellte Football-Mannschaft vor die ein schwarzer Trainer gestellt wurde (Denzel Washington). Das ist patriotisch und kitschig und mit dem erhobenen Zeigefinger der Political Correctness und dennoch ein recht guter Film. Deshalb verrate ich auch das Ende nicht. 😉

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆