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High Fidelity

Stephen Frears hat sich nicht gewehrt. Zumindest nicht stark genug als die Drehbuchschreiber den Film High Fidelity nach Chicago umschrieben, obwohl der Roman von Nick Hornby doch so britisch war. Schade. Aber ansonsten ist das Ergebnis immer noch ein großartiger Film.

Der selbstverliebte Loser Rob Gordon, der vermeintlich nichts weiter zustande gebracht hat als Besitzer eines Plattenladens zu sein, und mehrere zerbrochene Beziehungen, auf die er zurückblicken kann. John Cusack spielt ihn großartig arschig. Er versteht gar nicht, wenn er seine Ex-Freundin Laura immer wieder aufs Neue hintergeht. Und trotzdem schafft Hornby/Frears, dass nicht zuviel moralische Distanz zwischen Zuschauer und Rob entsteht.

Ich hab den Film 2000 in einer Sneak Preview gesehen. Das war damals also einer meiner wenigen Sneak Glücksgriffe.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Eraser

Gestern lief einer der schlechtesten Filme im Fernsehen, die ich je im Kino gesehen habe. Und das war keine Sneak damals 1996 oder so, nein ich wurde da von einem Mädchen ins Kino geschleift, die auf Action Filme stand. (Ich glaube aber den fand sie auch nicht so gut.)

NAja, und gestern im Fernsehen … es war nicht wirklich besser als damals. Eine Firma entwickelt überpotente Railguns und will die natürlich an russische Terroristen verkaufen. Anscheinend hat die US Army damals kein Geld gehabt. Und ein skrupelloser Staatsekretär knallt so ziemlich jeden ab, der sich ihn in den Weg stellt oder auch jeden, der sich ihm nicht in den Weg stellt. Nur Arnold Schwarzenegger kann eine Zeugin noch retten, macht sich aber damit zum Ziel des Staatsapparates. Klingt nach ne simplen Story. Ist es auch.

Meine Wertung: ★★★★★☆☆☆☆☆ 

Zufällig verheiratet

Mal wieder habe ich mich wider besseren Wissens an einen Film rangewagt bei dem der Titel schon förmlich schreit „Schau mich bitte nicht an!“.

Nun gut, Colin Firth spielt eine Nebenrolle in „Zufällig verheiratet“, alle weiteren schauspielerischen sind sowieso vernachlässigbar. Eine Radio-Moderatorin gibt Nachhilfe in Sachen Beziehungen und zerstört damit auch viele. Ein Feuerwehrmann will sich rächen und ein junger Hacker verheiratet ihn kurzerhand per Hack mit der Moderatoren, die eigentlich gerade einen geleckten Emporkömmling heiraten wollte. Na wenn das keine Knaller-Story ist. 😉

Ich geb mal 5 Sterne für den Trash-Faktor und die schlechten ins Deutsche übertragenen Ortbezeichnungen.

Meine Wertung: ★★★★★☆☆☆☆☆ 

The Walking Dead

In den USA gehen die Horror-Serien um. Neben American Horror Story ist The Walking Dead der große Knüller. Und das zurecht. Die Zombie-Serie ist hochspannend und erstklassig produziert. Da muss sie sich hinter keinem Kinofilm verstecken. Wie es so häufig ist, muss man sich maximal den Vorwurf gefallen lassen, dass die Schauspieler etwas blass bleiben. Aber das liegt vielleicht auch am Action-Genre. Angesiedelt ist die Story übrigens in Georgia und die erste Staffel umfasste nur wenige Tage Handlung. Die Erzählstruktur ist also eher gemächlich.

Sarah Wayne Callies ist die einzige die mir zuvor schon mal als Schauspielerin aufgefallen ist, als Dr. Darah Tankredy (oder so ähnlich) in Prison Break. Jedenfalls habe ich jetzt anderthalb Staffeln der eigentlich als Miniserie geplanten Serie durch und bin mir sicher, dass ich auch noch den Rest gucken werde. Leider steht in der Mitte der zweiten Staffel erstmal eine Sendepause bis Februar an. 🙁

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

True Grit

Endlich bin ich dazu gekommen den neuen Film der Coen-Brüder (Joel und Ethan) zu sehen. Mittlerweile ist er auch schon wieder fast ein Jahr alt und ist ja auch für die Oscars letztes Jahr nominiert worden.

In diesem toll arrangierten Western versucht eine 14-Jährige (Hailee Steinfeld), den Mörder ihres Vaters Tom Chaney (Josh Brolin) zu finden. Helfen soll ihr der tougheste Mann, den sie finden kann,
Marshal Reuben J. Cogburn (Jeff Bridges). Ein Mann mit zweifelhaften Charakter, aber guten Drinking Skills. Und dann begleitet sie noch der mysteriöse Ranger LaBoeuf (Matt Damon) …

Insgesamt war das nach den letzten eher enttäuschenden Coen-Filmen mal wieder eine runde Sache, die sowohl launig als auch bestimmt war.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Cowboys & Aliens

Da hab ich mir was angetan. Ein Film der Aliens von Cowboys bekämpfen lässt. Das ist wohl die blödeste Filmidee seit Snakes on a plane, aber gut.

Im wilden Westen tauchen plötzlich Aliens auf und ein Cowboy wundert sich, dass er plötzlich einen Armreif trägt mit dem er per Laser auch mal das ein oder andere Raumschiff von Himmel holt. Und Frauen gibt es natürlich auch. Hoho!

Die Story ist natürlich komplett erwartbar. Die schauspielerischen Leistungen eher mittelmäßig, die Besetzung aber durchaus hochwertig. Nagut, die Special Effects fand ich gut, aber insgesamt gibt es nur 5 Gnadenpunkte von mir.

Meine Wertung: ★★★★★☆☆☆☆☆ 

Once Upon A Time

Eine neue US-amerikanische Serie sorgt für Aufsehen. Once Upon a Time von einem der Macher von Lost, Adam Horowitz, verquickt eine romantisch-böse Märchenwelt mit einem Örtchen an der amerikanischen Ostküste im Hier und Jetzt. Nach zwei Folgen muss ich sagen, das ganze holpert noch ein wenig, hat aber durchaus Potential eine schöne Geschichte zu werden.

Mit dabei ist Dr. House-Star Jennifer Morrison, die sich nun in einer entscheidenden Hauptrolle beweisen muss. Mal sehen ob ihr das gelingt und sie der bösen Märchenhexe den garaus machen kann.

Erster Eindruck:

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

50 erste Dates

Ja ja, ich muss es immer wieder (siehe Spanglish) betonen. Eigentlich mag ich Adam Sandler nicht. Aber wie zum Beispiel in Punch Drunk Love schafft er es in seinen ernsteren Rollen, einen gewissen Charme und Witz zu verströmen, welcher die Tragik umwandelt.

In 50 erste Dates verliebt er sich jedenfalls in die herzerreißend unter einer Kurzzeit-Amnesie leidenden Drew Barrymore. Und da die sich jeden Morgen nicht mehr an sie erinnern kann, muss sie sich jeden Tag erneut in sie verlieben. Wie romantisch…

Schönes Unterhaltungskino, wie ich finde.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

Winter’s Bone

Winter’s Bone wollte ich eigentlich gar nicht gucken. Ich dachte er sei brutal (auch mit seiner psychischen Brutalität) und von einer sehr negativen Düsterkeit. Zumindest letzteres stimmt eindeutig. Die 17-jährige große Schwester ist auf der Suche nach ihrem Vater, der Drogen herstellt und auf Kaution frei ist. Erscheint er nicht zum Gerichtstermin, verliert die Familie (apathische Mutter und drei Kinder) ihre Bruchbude samt Waldgrundstück im kalten Mittleren Nordwesten der USA.

Ich hoffe nicht, dass dieses Setting tatsächlich existiert. Die Wälder, in denen Jennifer Lawrence ihre Nachbar- und Verwandtschaft abklappert, die allesamt gefühlskalt reagieren, sind kalt und grau. Die Männer regieren ihre Familien mit brutaler Gewalt. Eigentlich will die junge Protagonistin raus aus dieser Welt – doch ihr Verantwortungsgefühl ihrer Mutter und der beiden jüngeren Geschwister bindet sie an diese grausame Welt in den Wäldern.

Immerhin gibt es sowas wie ein Happy End – zumindest in einem „Clint Eastwood“-Sinne.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆ 

Dogma

Wenn man sich mal überlegt, wer da alles dabei ist: Chris Rock, Matt Damon, Ben Affleck, Selma Hayek, Alan Rickman – nicht schlecht für einen dezidierten B-Movie. Regisseur Kevin Smith muss einen wahrhaft großen Freundeskreis haben. Und eine ausgiebige Teeanager Fantasie.

Der Film kalauert sich in Fäkal- und Sexual-Sprache durch alle Dogmen des Katholizismus in Begleitung der einzigen Blutsverwandten von Jesus Christus, die zwei gefallene Engel davon abhalten muss eine katholische Kirche zu betreten, weil sie dadurch einen Generalablass erhalten würden. Dass sie dabei unter anderem von drei dämonischen Street Hockey Jugendspielern aus Wisconsin und einem „Scheiß“-Dämon aufgehalten werden soll, erklärt sich nie hundertprozentig.

Trotzdem ist der Film eine wilde Gaudi, der einfach Spaß macht. Und Jay & Silent Bob sind wie immer grandiose Filmfiguren. Ich vergebe an Dogma 8 von 10 Sternen.

Meine Wertung: ★★★★★★★★☆☆