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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (2)

So endet also alles. Oder zumindest das Harry Potter Universum nach 7 Büchern und 8 Filmen. Und was man davon lernen kann ist meines Erachtens eine Menge über Verwertungsketten im modernen Marketing und über Filme, die sich allzu genau an literarischen Vorlagen orientieren.

Nicht bös gemeint, ich verstehe die verzwickte Lage, den Leseratten rund um die Harry Potter Bücher gerecht zu werden. Letztendlich gelingt es auch durch beinahe buchstäbliche Werkstreue, da hat Frau Rowling gut aufgepasst. Für den Otto-Normal-Filmästhet geht die Rechnung nicht immer auf.

Spätestens seit David Yates sind die Filme auf handwerklich wirklich hohem Niveau. Der siebte Teil war grandios, aber das Finale hat mich persönlich doch etwas enttäuscht. Wichtige Akteure der Handlung aus 6 bzw. 7 vorherigen Teilen verlieren binnen Bruchteilen von Szenen ihr Leben. Und dass, obwohl sich gar nicht so wahnsinnig viel Story auf die letzten 3 Stunden Harry Potter verteilt. Dann gibt es da noch dieses unübersichtliche (aber alles entscheidende) Wirrwarr um vertauschte Zauberstäbe. Ich bin verwirrt.

Klar, ist das alles logisch, wenn man die Bücher gelesen hat. Aber ein Film ist kein Buch. Ich jammere gerne auf hohem Niveau, wie ihr seht.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

The King’s Speech


Tom Hooper hat 2009 mit The Damned United einen tollen Fußball-Film gemacht, der an Britishness und „Dr.Who“-Glam-Faktor nicht zu überbieten ist. Sein neuer Film The King’s Speech galt als übergroßer Oscar-Favorit, die 15 Millionen Dollar-Produktion gewann dann aber doch „nur“ 4 Oscars, aber immerhin die Hauptkategorien (Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller, Bestes Drehbuch).

Colin Firth spielt den königlichen Stotterer zugegeben ziemlich gut. Aber so insgesamt bin ich etwas enttäuscht davon, wie der Film so unakzentuiert vor sich her plättschert. Nur kurz wird darauf verwiesen, dass mit Hitler ein Gegenspieler gerade mit seiner Rhetorik halb Europa beeindruckt. Die Beziehung zu seinem älteren Bruder Edward dem VIII, der lieber mit der bürgerlichen Lebedame Wallis Simpson durchbrennt, als sein Land zu repräsentieren, ist nur unscharf herausgearbeitet. Der Vater ist zwar fürsorglich und gemein, mehr aber auch nicht und bald tot. Und so bleibt nur der Konflikt mit der eigenen Sprachlosigkeit. Schön und gut, aber dafür sind dann 2 Stunden Film etwas lang, und die filmische Umsetzung doch sehr konventionell.

Für mich waren The Social Network und Black Swan deutlich bessere Filme des vergangenen Oscar-Jahrgangs. Und ganz wichtig: Die historische Wahrheit seiht komplett anders aus, deshalb bitte ergänzend zum Film, diesen Beitrag lesen.

Meine Wertung: ★★★★★★★☆☆☆ 

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (1)

Ich hab es ja schon erwähnt letzte Woche waren wir in Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. David Yates durfte sich erneut dem guten alten Harry Potter annehmen. Mittlerweile hat sich ja auch ein ganzes Star Ensemble in die Harry Potter Filme eingeschlichen. Es gibt ja kaum einen britischen Schauspieler, der es da nicht rein geschafft hat – außer vielleicht Hugh Grant. 🙂

Es wurde ja schon viel geschrieben über die Tatsache, dass man zwei Filme aus dem letzten Harry Potter-Band gemacht hat. Aber ich finde es wichtig zu betonen, dass dies nicht ausschließlich aus Abzockerei und vor dem Hintergrund, dass J.K. Rowling wohl tatsächlich keinen weiteren Band mehr schreibt, geschehen ist. Es macht auch aus ästhetischer Sicht durchaus Sinn. Ich – als nicht Leser – fand den Film sehr gelungen, auch die lange Camping-Zeit und ihre Ödnis wurde gut umgesetzt. Das ist schwierig. Und der Makel, den alle ersten Teile haben, dass es zu keinem befriedigenden Abschluss kommt, wurde in meinem Empfinden deutlich übertrumpft durch das Gefühl eine „runde Sache“ gesehen zu haben.

Na, da werde ich mir den letzten Teil wohl auch noch ansehen müssen. Spannende Randnotiz: der Film wurde noch ausschließlich in 2D gedreht – das wird teuer den noch zu rendern, wird aber bestimmt passieren. Spätestens zu Weihnachten 2013, wenn sich dann auch viele Menschen mit 3D-Fernsehern beschenken. 🙂

Meine Wertung: ★★★★★★★★★☆ 

Alice im Wunderland (Teil 2?)

Ich bin jetzt endlich mal dazu gekommen, Alice im Wunderland von Tim Burton zu gucken. Und ich muss sagen, ich war doch deutlich enttäuscht. Es ist schon etwas vermessen, einen zweiten Teil zu drehen, ohne den ersten Teil zu drehen und dann von mir als Zuschauer noch zu erwarten, dass ich da folgen kann. Zwar ist die Fantasiewelt in die uns Tim Burton schickt ästhetisch durchaus gelungen und glaubwürdig, aber ich habe irgendwie das Gefühl nur die Hälfte verstanden zu haben.

Normalerweise mag ich ja das unkonventionelle – aber Alice im Wunderland ist amerikanisches Popcorn-Kino – aber es verhält sich nicht so. Das reißt auch Johnny Depp nicht mehr raus.

Meine Wertung: ★★★★★★☆☆☆☆